Eine Tour durch Natur und Geschichte
Der Schreckensee ist unser Ziel, die Steinzeit unser Thema. Wo heute die Natur fast ungestört bleibt, siedelten in der Jungsteinzeit erste Bauern in Oberschwaben. Auf dem Pfad in die Steinzeit erleben wir eine üppige Natur, eine malerische Landschaft zu beiden Seiten der Bundesstraße, informative Tafeln machen die Geschichte unserer Vorfahren lebendig – für Alt und Jung.
Die Blitzenreuter Seenplatte: Von vielen Wegen und Pfaden erschlossen. Von den Wanderführern zwischen Schussen und Seen wird sie seit Jahren für die Besucher zum Erlebnis mit Natur und Geschichte, mit Anekdoten zwischen Mooren und Seen, von kundigen Einheimischen spannend erzählt.
Da fügt sich der Pfad in die Steinzeit Highlight ideal ein, die Route lässt sich mit anderen Themen und Wegen verknüpfen, fast überall können wir einsteigen, mit der Karte kein Problem. Ein Magnet für Besucher ist aber sicher der Häckler Weiher mit seinem großen Parkplatz, mit Grillstelle und Badestrand, Bannwald und Blindsee. Wir könnten aber auch gut am Bauerngarten Vorsee starten, an beiden Einstiegen weisen uns die großen Info-Tafeln den Weg.
Der Blick auf den Häckler Weiher sollten wir auf jeden Fall mitnehmen, ehe wir die allzu laute Bundesstraße unterwandern und nach wenigen Metern schon von Wald und Natur gebannt sind. Der Wald ist voller Unterholz, reich an Baumarten, als Bannwald lange schon geschützt. Ein kleiner Pfad führt uns zum Buchsee – schon hier fühlen wir uns in alte Zeiten versetzt und würden gerne Fische fangen, von denen der See nur so strotzt.
Aber wir pilgern weiter, unser großes Ziel heute ist ja der Schreckensee. Schnell haben wir den Naturwald durchquert, der Blick öffnet sich auf die weite einsame Ebene gen Bibersee und Fronhofen. Eine erste Thementafel zeigt uns hier einen stattlichen Wels aus dem Buchsee und ein Steinzeit-Mahl mit Archäologen. Die Küche der Steinzeit: Ein ungemein spannendes Thema! Den Wald zur Rechten wandern wie die kleine Anhöhe hoch und sehen, wie Natur und Landwirtschaft aufeinander treffen, abgefedert von den Riedwiesen dazwischen. Auf der Höhe wartet ein Stuhl auf uns, der auch Gulliver Ehre gemacht hätte, wir klettern hoch und lassen die Kinder das weite Panorama von oben genießen, oberschwäbische Landschaft vom Feinsten, die noch einen Hauch der alten Welt birgt.
Den Buchsee im Blick wieder hinunter und zu einer Tafel, die über Ackerbau und Viehzucht der frühen Bauern hier berichtet – mit den ersten Rindern und Schweinen, mit Emmer und Einkorn. Der Buchsee-Hof könnte noch viel von den alten Zeiten erzählen, er ist ein vielseitiger Muster-Hof, die Islandpferde und die schwarzen Rinder scheinen wie ein Erbe der Steinzeit. Mit ein wenig Phantasie nur verschwimmen hier in dieser fast schottisch anmutenden Landschaft die Zeiten – die Kinder sollten hier immer wieder die Augen schließen und ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Sie könnten aber auch Hütekinder spielen, unterm Zaun durchschlüpfen und barfuß in einen Kuhfladen treten – eine Mutprobe und ein Heidenspaß, den uns die Eltern aber nur noch selten erlauben. Ganz offiziell dagegen können sie auf dem Buchsee-Hof die Freiheit auf dem Rücken der Pferde erproben.
Auf der Höhe des Hofes teilt sich der Weg, wer mit einem Spaziergang von gut drei Kilometern zufrieden ist, schwenkt ab und wandert am Hof vorbei direkt zum Bauerngarten Vorsee. Verpasst so aber all die Highlights auf der großen Schleife, die mit ihren gut sieben Kilometern keine große Herausforderung ist, so aber viel Zeit für Spiele mit den Kindern in der Natur bietet – die Thementafeln am Weg bieten dafür manche Anregung.
Also bleiben wir auf unserer Route und gelangen in ein kleines Wäldchen, ein „Holz“ auf unserem wunderbaren bewaldeten Drumlin, einem der „Busenberge“, die so typisch sind für Oberschwaben. Eine kleine bäuerliche Kiesgrube hat sich hier eingegraben, von der Natur fast schon zurück erobert. Ein idealer Spielplatz, aber auch gespickt von Hinkelsteinen, die so schnell keiner bewegt. Wir gehen aber weiter bis zum Waldrand und können die Stein-Zeit handgreiflich spüren: Ein großer Steinhaufen, der beste Rohstoff für Kunstwerke wie Stein-Mandeln. Gleich daneben ein gewaltiger Laubhaufen, von dem sich die Kinder kaum trennen können. Die Eltern sollten ihnen aber auch die Tafel mit „Steinzeit, Schmuck und Schönheit“ mit allen Details zeigen. Und dann den kleinen Pfad hoch auf des Busens Spitze suchen, dort sollten wir innehalten, meditieren und fühlen uns wie Schamanen, die Jäger und Sammler in uns erwachen hier noch einmal…